Huckepack: 7 Hipbags und 9 Rucksäcke im Vergleich | BIKE

2023-02-16 15:33:07 By : Ms. Sonia Fan

Mit Rucksack oder mit der trendigen Hipbag – wie man seine Siebensachen über den Trail transportiert, ist Geschmackssache. Beide Systeme haben ihre Vorzüge.

Punkt eins geht schon mal klar an die Hüfttasche. Ein Blick in die Szeneviertel der Großstädte, und man weiß, Hipbags sind gerade der letzte Schrei. Wer trendy sein will, trägt Handy und Kleingeld nicht in der Hosentasche, sondern in der praktischen Gürteltasche. Wobei die hippen Vollbartträger dabei einen elementaren Anwenderfehler begehen und das Bauchtäschchen über der Schulter, statt um die Hüfte tragen. Nur dort spielt es aber seinen zweiten Trumpf aus: die gute Belüftung. Im Gegensatz zum Rucksack umweht der kühlende Fahrtwind nämlich auch an schweißtreibenden Anstiegen den Rücken. Auch wenn die Rückensysteme der Rucksäcke mit Begriffen wie Air Support Pro, Air-Pad-System oder Vent Active eine kühlende Brise um den Rücken wie auf dem Gipfel der Zugspitze versprechen, steht doch meistens eher die Luft zwischen deren Strukturpolstern.

Auch beim Handling haben die Hipbags die Nase vorne. Denn während man den Rucksack immer abnehmen muss, bevor man den Inhalt erreicht, schwingt man die Hipbag einfach nach vorne und blickt mit der Übersicht der Vogelperspektive auf seine Habseligkeiten herab. Allerdings nur, solange man sich auf das Wesentliche beschränkt. Und ab hier werden die Rucksäcke interessant. Auf der schnellen Hausrunde oder beim Enduro-Rennen, wo man außer Werkzeug, Ersatzschlauch, Pumpe und Riegel nicht viel mitschleppt, mag die Hüfttasche ja gut funktionieren.

Sobald die Ausrüstung wächst, schrumpft ihr Vorteil zusammen. Das fängt schon bei der Wasserversorgung an. Zwar bieten die meisten Hipbags die Möglichkeit, entweder eine Trinkblase mit bis zu 1,5 Litern Volumen oder aber bis zu zwei Flaschen Wasser zu transportieren. Doch in der Praxis erweisen sich eher 0,5 Liter als die maximal vertretbare Flüssigkeitsmenge. Weiter gefüllt, zerren die Gurte oft unangenehm am Bauch. Außerdem beulen die Taschen mit voller Blase hinten aus und liegen nicht mehr sauber am Rücken an. Die Flüssigkeitsversorgung übernimmt hier also besser die Trinkflasche im Rahmendreieck.

Problematisch wird es auch, wenn man einen ganzen Tag lang bei wechselhaftem Wetter unterwegs sein möchte. Eine leichte Windjacke lässt sich meist noch irgendwo zwischen Schlauch und Pumpe quetschen. Aber was, wenn auch noch Wechsel-Shirt, Regenjacke und Proviant mit an Bord sollen? Dann wird’s so eng wie bei den Sardinen in der Büchse. Mehr als vier Liter Volumen passen kaum in eines der Testtäschchen. Mit einem Tagesrucksack mit etwa 10 bis 16 Litern Volumen gibt es bei der Wahl der Touren-Länge dagegen keinerlei Einschränkungen mehr. Was sich auch während unseres Praxistests recht schnell herausstellte: Nur mit möglichst kleinem Gepäck tragen sich die meisten Hipbags wirklich bequem. Voll beladen stechen die Tagesrucksäcke die Hüfttaschen locker aus. Zwar lastet korrekt eingestellt auch hier das meiste Gewicht auf dem Hüftgurt, doch die Schulterträger stabilisieren die Last zusätzlich und verhindern eine unangenehme Zugbelastung auf dem unteren Rücken. Wo bei den Hipbags das Gewicht rein nach hinten unten zieht, verteilt ein guter Tagesrucksack die Last großflächig über die gesamte Rückenlänge.

Der Testsieger bei den Rucksäcken wandert übrigens für extrem preiswerte 100 Euro über den Tresen – fast schon ein Schnäppchen, wenn man beachtet, dass die beste Hipbag gerade mal 20 Euro weniger kostet. Aber hip sein hat eben seinen Preis.

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Rucksäcke und Hipbags (pdf)

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